Action!

Kundgebung gegen den Castortransport

Freitag, 7. November 2008
18 Uhr - Bahnhofsvorplatz
Lüneburg



Castor stoppen!
Atomanlagen abschalten!
Atomstaat ausrangieren!


Vom 7. bis 10. November 2008 soll der nächste Castortransport nach Gorleben rollen. Jeder Atommülltransport stellt eine akute Bedrohung für das Leben der Menschen dar, die an der Transportstrecke leben. Atommülltransporte dienen nur dazu, den Weiterbetrieb der Atomanlagen zu sichern.

Jeder weitere Transport zementiert den Endlagerstandort Gorleben. Die aktuellen Geschehnisse im Atommülllager Asse bei Wolfenbüttel beweisen aufs Neue, dass die Atomindustrie und der Staat offensichtlich nicht in der Lage und auch nicht Willens sind, ein Atommülllager sicher zu betreiben. Bis heute gibt es keine Lösung für den Atommüll, kein Entsorgungskonzept ist in Sicht und trotzdem wird weiterhin Atommüll produziert.

Konsens ist Nonsens!

Der vor einigen Jahren zwischen der ehemaligen rot-grünen Bundesregierung und der Atomwirtschaft ausgehandelte "Atom-Konsens" wurde als "Ausstieg" aus der Atomwirtschaft verkauft und mit Lügen, Verschleierungen und falschen Begriffen sollte gesellschaftliche Akzeptanz erschlichen werden. Doch mit diesem "Konsens" wurde der reibungslose Weiterbetrieb der bestehenden Atomanlagen festgeschrieben. Der "Konsens" war und ist eine Bestandsgarantie für die laufenden AKWs, die jetzt bis ans Ende ihrer technischen Lebensdauer betrieben werden können. Der "Konsens" war die Zusicherung, den Atommüllberg verdoppeln zu dürfen und den Sicherheitsstandard auf dem heute schon veralteten Stand der Technik einzufrieren.

Renaissance der Atomkraft?

Heute werden aus den Reihen von Industrieverbänden, CDU, CSU und FDP die Stimmen lauter, den "Konsens" zu entsorgen und neue Atomkraftwerke zu bauen. Die Energiekonzerne wollen weltweit neue Atomkraftwerke bauen. Die Internationale Energieagentur empfiehlt den Bau von 1500 neuen Atomkraftwerken. Das unverantwortliche Festhalten an der gefahrenvollen Atomenergie festigt die zentralisierte Stromerzeugung und damit die Macht der großen Konzerne.

Atom Macht Krieg

Es gehört zum Wesen der Atomkraft, dass die "friedliche Nutzung" untrennbar mit der Möglichkeit der Herstellung von Atomwaffen verbunden ist. Durch die Nutzung der Atomtechnologie sichert sich die BRD die Herstellungsmöglichkeit von waffenfähigem Uran und hält sich die Option auf die Verfügungsgewalt über Atomwaffen offen. Die weitere Nutzung der Atomtechnologie führt zu möglichen Kriegen - nicht nur im Iran.

Energie Macht Profit

Atomenergie hat über die Möglichkeit zur Atombombe erhebliche Bedeutung in der zwischenstaatlichen Konkurrenz um weltweite Rohstoffe und zur Durchsetzung einer Weltwirtschaftsordnung, die auf die Verwertung von Mensch und Natur zielt. Größere nationale Unabhängigkeit durch die Nutzung verschiedenster Energieträger, Export von Atomtechnologie, und schließlich die riesigen staatlichen Investitionen werden uns als "gute" Gründe genannt - wir kämpfen aber für eine solidarische Welt, die den (fossilen) Kapitalismus hinter sich lässt.

Wenn sich die Atomlobby aus Wirtschaft und Politik durchsetzt, dann wird es nie einen Umstieg auf konsequente Energieeinsparung und dezentrale, erneuerbare Energieversorgung geben, dann wird die Welt noch unsicherer und Kriege mit Atomwaffen werden noch wahrscheinlicher.

Make nuclear power history !

Das Wendland - aber auch Lüneburg - ist seit Jahren Brennpunkt der Auseinandersetzung zwischen AtomkraftgegnerInnen und dem Staat, der die Interessen der Atomindustrie durchsetzt. Mit Verbotsverfügungen, tausenden Polizeibeamten, Diffamierung und Überwachung des Widerstands und brutaler Polizeigewalt und Repressionen soll auch in diesem November das Leben entlang der Transportstrecke bestimmt und der Castor durchgeprügelt werden.

Die Erfahrungen mit dem Atomstaat bewegen viele Menschen deutlich und entschlossen, ihre Ablehnung zum Ausdruck zu bringen und sich gemeinsam auf Straße und Schiene mit vielfältigen und phantasievollen Aktionen gegen die Atomenergie zur Wehr zu setzen.

Sofortiger Ausstieg aus der Atomenergie!

In Gedenken an Sébastien Briat

Der junge französische Anti-Atom-Aktivist Sébastien Briat wurde am 7. November 2004 getötet, als er sich dem Castor in den Weg stellte. Der Castor-Transport vom französischen La Hague nach Gorleben überrollte ihn nahe der Stadt Avricourt. Der Zug fuhr zu schnell um rechtzeitig zu bremsen: Er sollte eine Verspätung aufholen.


Sebastian starb, als er sich gegen die Atompolitik zur Wehr setzte. Sébastian kämpfte für das Leben. Wir werden seinen Kampf fortführen und sein Andenken bewahren.

Es rufen auf:

* Antifaschistische Aktion Lüneburg/Uelzen
* JANUN e. V.- Büro Lüneburg
* junge antifaschistische Initiative Lüneburg (j.a.I.L.)
* Lüneburger Initiative gegen Atomanlagen (LIGA)
* Öko-Referat des AStA der Uni Lüneburg
* Projekt Gegendruck [Lüneburg]


Aufruf als Kopiervorlage (.pdf)

Weitere Termine rund um den Castor-Transport:
http://www.ligatomanlagen.de/

Feierlicher Appell? Wir stören gern!

Dienstag, 30.09.2008

ab 17:00 Uhr Kaffe und Aktionsvorbereitung im Anna&Arthur
ab 18:00 Uhr Bezugsguppenfindung für Interessierte
ab 19:00 Uhr Appell der Bundeswehr auf dem Markplatz Lüneburg


Am 30.09.2008 soll auf dem Marktplatz Lüneburg dem Aufklärungslehr- bataillon 3 feierlich der Namenszusatz "Lüneburg" verliehen werden. Für uns gibt es dabei nichts zu feiern:
Das Aufklährungslehrbataillon 3 wurde im Inneren der BRD beim G8-Gipfel gegen GlobalisierungskriterInnen in Heiligendamm mit ihren Spähpanzern "Fennek" ebenso zur Lokalisierung von "Feinden" eingesetzt wie im Krieg in Afghanistan.

Diese Politik mit militärischen Mitteln im In- und Ausland zielt auf die Durchsetzung und Aufrechterhaltung einer Wirtschaftsordnung, die für viele Menschen Hunger und Armut bedeutet. Es gilt, diese menschenverachtenden Verhältnisse nicht militärisch zu sichern und auszubauen, sondern sie abzuschaffen. Auf dem Weg zu einer solidarischen Welt, in der nicht mehr Global und Lokal gegeneinander in Konkurrenz gesetzt sind, brauchen wir keine Bundeswehr.

Eine Ehrung dieses Bataillons bedeutet Zustimmung zu den Kriegen der BRD um Rohstoffe und Zugänge zu Märkten in aller Welt, zur militärischen Abwehr von MigrantInnen und zum Einsatz der Bundeswehr im Inneren. Wir rufen dazu auf, Protest und Widerstand gegen diese "Feierlichkeit" deutlich werden zu lassen.

Wir sehen uns am 30.09. ab 19:00 Uhr auf dem Marktplatz!


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