Film: Ende der Vertretung. Emmely und der Streik im Einzelhandel.

Fr, 9. Oktober 2009, 19 Uhr, Infocafé Anna&Arthur, Lüneburg

Film "Ende der Vertretung. Emmely und der Streik im Einzelhandel".
Ein Kanal-B-Film (d, 56 Min.)

Die Situation der Beschäftigten im Einzelhandel hat sich in den letzten
Jahren drastisch verschlechtert. Während die Arbeitsbelastung immer
näher an die Grenze des körperlich erträglichen geht, bleiben die Löhne
immer weiter hinter den steigenden Lebenshaltungskosten zurück. Und das
während die Gewinne der Unternehmen kontinuierlich ansteigen: zwischen
2000 und 2006 um 64,3%. Als die Arbeitgeber Ende 2006 die Zuschläge für
Spät- und Nachtarbeit kürzen wollten, hatten sie im Empfinden vieler
Beschäftigter eine Grenze überschritten: Die längste und härteste
Tarifauseinandersetzung im deutschen Einzelhandel begann.

Der Film begleitet die Streikenden über mehrere Monate. Zu Wort kommen
Frauen, die seit Jahrzehnten im Einzelhandel arbeiten. Viele streiken
zum ersten mal in ihrem Leben. Oft sind sie allein erziehend, in
Teilzeit und mit so wenig Lohn, dass sie sich ihr Essen "bei der Familie
zusammensuchen" müssen. Manchen wird ihr Engagement im Streik zum
Verhängnis, Emmely zum Beispiel. Nachdem sie in ihrer Kaiser's Filiale
den Streik organisiert hat, wird ihr unter einem Vorwand fristlos
gekündigt. Als sie auf Wiedereinstellung klagt bekommt sie die ganze
Wucht des einseitig an den Interessen der Unternehmen ausgerichteten
deutschen Arbeitsrechts zu spüren.

Der Film sucht nach Antworten auf die Frage, weshalb die Beschäftigten
und ihre Organisationen nicht in der Lage sind, sich gegen die
Arbeitgeber durchzusetzen. Er erkundet das Engagement der ArbeiterInnen
im Streik und analysiert das Vorgehen der Streikleitung und die Rolle
der Betriebsräte. Beschrieben werden auch die Interventionen linker
Gruppen an der Seite der Streikenden.

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